»In Halle, in Halle, da werden die Dummen nicht alle! In Städten an der Elbe da ist's genau dasselbe! Selbstreflektion ist nicht jedermanns Stärke, Kommunist möchte auch kaum noch jemand werden, 40 Jahre sozialistische Umerziehung, voll fürn Arsch!«

Ego cogito, ergo sum! (Ich denke also bin ich! - René Descartes * 31. März 1596 bis † 11. Februar 1650) - Hat er dabei auch an andere gedacht?

Zunächst wollte ich zur üblichen Problemlösungsstrategie greifen und nicht drüber nachdenken. Letztlich hat mich das auch gerettet, zumindest eine ganze Zeit lang. Wir reden über 15 Jahre, die ich erfolgreich ohne eine "Über mich" Seite überlebt habe. Schlimm war's nicht bisher, hat hoffentlich auch niemandem weiter weh getan und geht ja auch keinen etwas an, wie der werte Herr Torsten Jungmann lebt, oder woher er kommt, was er so macht, oder denkt. "Die" im Internet sagen aber eine "Über mich" Seite sei essentiell, ohne ginge einfach nicht. Wenn ich so was nicht verfügbar machen würde, würden die Leute am Ende noch denken was sie wollen, das geht gar nicht! Gottlob gibt es dieses tolle Werkzeug, das alles besser macht und das Übelste zu verhindern mag. "Manchmal müssen wir unseren Stolz vergessen und tun, was von uns verlangt wird."(1) Also habe ich mir Hilfe im Internet besorgt und folge den weisen Worten eines alten Mannes: "Tue es oder tue es nicht, es gibt kein versuchen."(2) Das Internet sagt, ich muss mich an Regeln halten und folgende Fragen beantworten:

Selbstportrait Torsten Jungmann 2007 ➽ »Wer bin ich und wenn ja, wie viele?«(3) Dieser Punkt erklärt sich leider nicht ohne weiteres Zutun, der eingangs zitierte Philosoph Descartes konnte sich nicht widerspruchsfrei vorstellen, dass man nicht existiere, solange man denkt. Allerdings konnte er sich genau so widerspruchsfrei vorstellen, dass man auch ohne alle körperlichen Eigenschaften existiere. An dieser Stelle könnte man mit Schrödinger und seiner Miezekatze argumentieren und käme zum gleichen Schluss ohne die Frage zu beantworten. Ist das "Ich" nur die Projektion eines körperlosen Geistes auf einen geistlosen Körper? Das könnte den Umstand erklären, öfter mal von allen guten Geistern verlassen zu sein, oder den Umstand, warum ein stattlicher Hangover auch immer mit einem amtlichen Blackout daher kommt. (P.S.: Die besten Partys sind die, an die man sich nicht in vollem Umfang erinnern kann.)

➽ »Worin bin ich gut?« Woran muss man sich messen um das zu bewerten. Vermutlich wird hier nach Sachkenntnis gefragt, nach Kompetenzen. Welche Frage soll hier beantwortet werden, welche Kompetenz ist wichtig für den Besucher um sich zu erfreuen, oder einfach nur die Langeweile tot zu trampeln? Welche Rolle soll meine Kompetenz, egal welcher Natur dabei spielen? Ich verkaufe nichts und niemanden, also ist es unerheblich und gut muss man dafür auch nicht sein. Diese Webpräsenz ist Selbstzweck, Selbstdarstellung, Selbstweihräucherung und Selbstreflektion oder ein Produkt ungelenkter und ungelenker Energieverschwendung. Fachliche Kompetenz, soziale Kompetenz, Methodenkompetenz, persönliche Kompetenz, ein Jahrmarkt der Eitelkeiten!

➽ »Welche Probleme löse ich?« Na am besten die eigenen, und davon auch nur die Interessanten. Hand aufs Herz und ungelogen, kein Schwein interessiert sich für meine persönlichen Krisen. Und deine persönlichen Krisen, lieber Leser... solltest du's bis hier her geschafft haben, dann hast du keine. Abgesehen davon bin ich überzeugt und glaube, dass die Menschen ihren Kram im Griff haben und sich alles irgendwie wieder hin rappelt denn "Hoffnung ist wie die Sonne. Wenn du nur an sie glaubst, wenn du sie sehen kannst, wirst du niemals die Nacht überstehen."(4). In diesem Sinne ist das Leben voller Krisen man muss nur mit der Gewissheit leben, dass alles was für die Weltwirtschaft gilt auch auf das persönliche Dasein übertragbar ist, denn "Nach meiner Erfahrung gibt es so etwas wie Glück nicht."(5) alles folgt den Regeln des auf und Abschwungs. Um das Glück zu substituieren hat man irgendwann den Zufall erfunden, nun hat man den Zufall aber nicht erfunden um jemanden glücklich zu machen, sondern um eine Erklärung für das Chaos herleiten zu können. wenn man sich für einen Zufall entscheiden kann, nimmt man am besten den objektiven Zufall für den es nicht nur keine erklärbare Ursache gibt, die Ursache weder mess- noch steuerbar ist, oder für zwei Ereignisse keine bestehende Kausalität nachgewiesen werden kann, man entscheidet sich für den Zufall ohne Ursache, fundamental unbestimmt und rational nicht erklärbar. Was hat das Ganze denn noch mit der oben beschriebenen Problemlösung zu tun? Achtung: Zufall führt zu einem Zustand von vollständiger Unordnung oder Verwirrung (Wirrwarr), Chaos führt zu Anomie, irgend ein Depp verwechselt das dann mit Anarchie, was dann über den Umweg des Kommunismus zum real existierenden Sozialismus führt, welcher bekanntlich im Kapitalismus enden muss und schon sind wir da, wo wir halt gerade sind. "Wer am Ende ist, kann von vorn anfangen, denn das Ende ist der Anfang von der anderen Seite."(6) Im übrigen kann man sich mit all dem Abfinden, Sisyphus hat's auch hinbekommen und die empfundene Sinnlosigkeit seiner Aufgabe so wie die Absurdität seiner Existenz in einer von Zufall beherrschten, chaotischen Welt angenommen, ganz genau wie unser einer!

➽ »Wie kann man mich erreichen?« Das ist eine sehr einfache Frage, die eine einfache Antwort verdient: Benutze bitte das Kontaktformular oder ruf mich unter meiner Mobilnummer an.

➽ »Was soll der Leser tun?« Es fällt vielen Menschen schon von Angesicht zu Angesicht schwer, die Perspektive einer anderen Person einzunehmen – vor dem Bildschirm versagt die Empathie im Normalfall vollends. Ich bitte euch trotzdem: Übt ein wenig Mitleid und Bedauern. Ich verlustiere mich hier nach dem Motto "Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen."(7) und bewundere die Standhaftigkeit, die Ausdauer, die Leidensfähigkeit, sich bis hier her durchgewühlt zu haben. Ich soll den Nutzen sofort klar stellen und ich gebe mir wirklich große Mühe objektiv, neutral, wissenschaftlich fundiert und bewandert, prägnant, informativ und so zynisch und sarkastisch wie möglich zu sein. Du lieber Leser sollst das bitte verstehen, meine schriftlichen Tobsuchtsanfälle sind therapeutisches Mittel und Überdruckventil für alle Zurückhaltung im echten Leben. Wenn mir das Geschreibsel aus der Feder quillt denkt der Idiot in mir häufig: "Was für Idioten!" Aber der Idiot in mir denkt halt manchmal, ohne nachzudenken und so führt das Eine immer zum Anderen, aber ob das Andere dann besser wird als das Eine, weiß ich vorher nie so genau, deswegen versuch's doch mit demütiger unbefleckter Empfängnis dessen, was vorzufinden ist. Unvoreingenommen, wertfrei, umsonst und kostenlos...

Fragen, an deren Oberfläche lediglich gekratzt wurde: Was bin ich? Wofür gibt es mich? Wieso frage ich eigentlich nach mir? Kenne ich mich? Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist meine Identität? Was ist das Ich? Warum bin ich? Wofür gibt es mich? Wieso frage ich eigentlich nach mir? Wie viele sind wie ich? Dem Leser bleibt an dieser Stelle einiges erspart.

Eine Empfehlung eines erfolgreichen Bloggers bezüglich Inhalt und Aufbau einer "Über mich" Seite ist Autorität und Respekt aufzubauen. Ernsthaft? Mit einem voll und gänzlich passiven Medium ist so etwas denkbar schwierig und für schlichte Gemüter unmöglich, hätte man die Genialität von Balzac, Orwell oder Camus könnte man sich diesen Aufwand schlicht sparen. Statt dessen hocke ich wippend vor dem Monitor, um die Worte zu schnappen wie das Chamälion ein Insekt und hoffe, das Ergebnis einer Hirnblockade und des stundenlangen Schreibkrampfes würde zu etwas führen, das Interesse weckt. Noch einen echten Brüller zu diesem Thema hab ich auf chimpfy entdeckt: "Der Schlüssel damit jemand deinen Text liest, ist… ein Satz nach dem anderen. Satz für Satz." ...kein Kommentar...

Der Ursprung aller Onlineaktivitäten war meine 1991 keimende Ambition zu fotografieren, mein Einstieg eine analoge EOS5 (nicht kleckern, klotzen!) nach einem Jahrzehnt fotografischen Siechtums konnte ich mir einen Reflecta Kleinbildscanner zulegen (wenn schon, denn schon!) um analoge Schätze zu digitalisieren. Auf der Startseite sind als sentimentales Denkmal einige dieser Scans erhalten, die Sortierung dort ist chronologisch, absteigend. Als brotloser Kleinkunst Padawan o. M. (ohne Meister) wechselte ich baldmöglichst zur digitalen EOS5 einem mikroelektronischen Weltwunder (keine halben Sachen!) mit heute belächelten 12Mio Pixeln. Spätestens jetzt konnte ich erkennen, dass man mit besserem Equipment durchaus auch schlechtere Bilder macht. Um sich für ein paar Silberlinge vor verwöhnten dicken Kindern zum Affen zu machen, habe ich mehr schlecht als recht auch mal die eine oder andere Hochzeit abgelichtet und mit mäßigem Zuspruch auf dem Bonner Presseball geknipst. Des Ruhms und der Aufmerksamkeit überdrüssig zog ich mich aus der Auftragsfotografie zurück, bevor diese junge saftige Knospe zu einer wunderschönen Blüte und am Ende einer matschigen Birne heranreifen konnte. Im Kino sagte dann mal einer zu mir: "Du kannst Veränderungen nicht aufhalten. Genauso wenig, wie du die Sonnen daran hindern kannst, unterzugehen."(8) was zu einem stabilen hauptberuflichen Fortkommen führte, aber zu einer schlechten fotografischen Performance. Heute fotografiere ich mit FUJIFILM Equipment, ob sich etwas geändert hat, mag jeder selbst beurteilen... Kurzer Abriss zum Inhalt: Das Bilderarchiv ist ganz sicher kein Hort der bildenden Künste. Zum einen sollte man nicht selbst versuchen, die eigenen Ergüsse per Eigenlob zur Kunst zu erheben, jeder weiss wie das müffelt. "Kunst kommt von können, nicht von wollen, sonst müsste es ja Wunst heißen."(9) Zum anderen gilt "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit."(10) denn letztlich ist Kunst auch verpflichtend einem gewissen Niveau zu genügen und Erwartungen zu erfüllen. Eine geradezu hanebüchene und gruselige Vorstellung! Deswegen darf man hier unverkrampft und entspannt bleiben, sich berieseln lassen wie von einer guten Fahrstuhlmusik und einfach ein- oder aussteigen wie es beliebt.

Quellenangaben: (1) Anakin Skywalker - Star Wars | (2) Meister Yoda - Star Wars | (3) Richard David Precht | (4) Leia Organa - Star Wars | (5) Obi-Wan Kenobi - Star Wars | (6) Karl Valentin | (7) Karl Valentin | (8) Shimi Skywalker - Star Wars | (9) Karl Valentin | (10) Karl Valentin 2020_03_16Seitenanfang